sábado, 2 de mayo de 2009

Meerjungfrauen, klein und groß

Sirenitas, Image (c) 2009 Chaulafanita

Die kleine Meerjungfrau ist das bekannteste Wahrzeichen Kopenhagens. Die Figur entstammt dem auf der Undine-Sage beruhenden Kunstmärchen von Hans Christian Andersen (1837). Darin verliebt sich eine Meerjungfrau in einen Prinzen, dem sie das Leben rettet, als das Schiff sinkt, auf dem er seinen Geburtstag feiert. Sie lässt sich von der Meerhexe einen Trank verabreichen, der ihr menschliche Beine gibt. Als Preis verliert sie für immer ihren Fischschwanz sowie ihre Stimme und soll sterben, sollte sich der Prinz nicht in sie verlieben. Sollte ihr dies jedoch gelingen, so erhielte sie zusätzlich eine unsterbliche Seele. Der Prinz verliebt sich jedoch in ein Mädchen, das ihn nach der Rettung durch die Meerjungfrau, bei der er bewusstlos war, findet. Als sich herausstellt, dass sie eine Prinzessin ist, heiratet er sie. Die Meerjungfrau stirbt jedoch nicht, da sie sich zuvor zurück in die Fluten stürzte, wobei sie sich in Schaum auflöste und zu einem Luftgeist wurde, der durch gute Taten eine Seele erwirken kann. (Zusammenfassung nach Wikipedia.)

Fini Henriques komponierte die Musik zu einer Balletadaption des Märchens, die 1909 im Königlichen Theater von Kopenhagen aufgeführt wurde. Hier sah der Gründer der Ny Carlsberg Bryggeri, Carl Jacobsen, die Primaballerina Ellen Price in der Hauptrolle und war begeistert. Er beauftragte den Bildhauer Edvard Eriksen mit der Anfertigung einer Bronzeskulptur der Figur. Für den Kopf stand Price selbst Modell, ihren Körper wollte sie aber nicht zur Verfügung stellen, so dass Eriksens Frau Eline einsprang. Die Skulptur selbst ist inspiriert von Henri Champus "Jeanne d'Arc à Domrémy" (1870-72, Musée d’Orsay, Paris) und steht seit 1913 im Innenhafen von Kopenhagen am Beginn (von der Innenstadt aus dem Ende) der Langelinie-Promenade. Trotz ihrer nur 125 cm ist sie die beliebteste Touristenattraktion Kopenhagens, die von etwa 75% aller Touristen besichtigt wird.

Die dortige Skulptur ist allerdings nur eine Kopie des Originals, das die Erben des Bildhauers an einem unbekannten Ort aufbewahren. Angesichts zahlreicher Anschläge, darunter Abtrennung von Kopf und Arm, ist dies ein kluger Zug. Seitdem am 11. September 2003 die Skulptur von dem Findling, auf dem sie sitzt, gesprengt wurde und zunächst im Hafenbecken versank, ist die neue Kopie mit Beton gefüllt. Sie wird übrigens 2010 erstmals Kopenhagen verlassen, um an der Expo in Shanghai teilzunehmen.

Eriksens Erben besitzen übrigens nicht nur das Original, sondern auch die (noch bis 2029 gültigen) Urheberrechte an der Skulptur, von der sie im Internet Kopien für den eigenen Garten anbieten.

Etwas weiter nördlich befinden sich zwei weitere Versionen der kleinen Meerjungfrau. Eine ist die zum Genmanipulierten Paradies von Bjørn Nørgaard gehörende „Genmanipulierte Meerjungfrau“, die dieser für die Expo 2000 in Hannover schuf. Seit September 2007 befindet sie sich im östlichen Becken des südlichen Freihafenteils am Dahlerup Torv der Langelinie Allé (in der Nähe der Outlet-Stores am Langeliniekaj und direkt neben dem Zoll- und Steuermuseum in Dahlerups Packhus), wo auf einem Platz die übrigen Skulpturen, genmanipulierte Versionen der Hl. Maria, der Dreifaltigkeit, von Adam, Eva, Jesus, Maria Magdalena und einem schwangeren Mann, ausgestellt sind.

Tourist mit Großer Meerjungfrau, auf Druck von Chaulafanita, (c) 2009Eine dritte Version stammt von einem unbekannten chinesischen Bildhauer, der nach Entwürfen des Dänen Peter Bech arbeitete, und steht seit 2007 vor dem Restaurant Danish Langelinie am Langeliniekaj, zwischen Eriksens und Nørgaards Kunstwerken. Sie ist zwar nicht so ausgefeilt wie die beiden anderen, dafür aber vier Meter hoch und 14 Tonnen schwer (aus Granit), was ihr den Beinamen „Große Meerjungfrau“ einbrachte. Das Modell hierfür war nach der Infotafel neben der Statue Bechs Nichte Charlotte Byrn Bech.

„Abgesehen davon, dass es sich um einen cleveren Marketing-Trick handelt, argumentiert das Café, die Skulptur sei für Touristen gestaltet, die oft enttäuscht seien, wie klein die kleine Meerjungfrau tatsächlich ist“, schreibt Birgitte Kjær in Politikens ibyen.

Details:
Dänisch: Den lille Havfrue / Den genmodificerede Havfrue / "Den Store Havfrue"
Adresse: Langelinie 1 (Original), Dahlerup Torv neben Langelinie Allé 21 (genmanipuliert), Langeliniekaj 5 (groß), alle 2100 København Ø
Metro/S-tog: Østerport
Öffnungszeiten: offenbar immer (frei zugänglich)
Eintritt: frei
Homepage: s. Text. Für Fotos siehe Flickr: Original, genmanipuliert, groß (nicht so viele)

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