domingo, 5 de abril de 2009

Die Marmorkirche (Frederikskirche)

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Die Frederikskirche in unmittelbarer Umgebung von Schloss Amalienborg - wie man sieht, muss die Königliche Leibgarde hier täglich auf dem Weg vom Exerzierplatz bei Rosenborg vorbei - hat mit 31 Metern Durchmesser die größte Dachkuppel Skandinaviens. Der Grundriss der Kirche beschränkt sich allerdings auf ein Achteck unter der Kuppel, so dass man sie von weiten (z.B. von der Oper aus) für viel größer hält als sie ist. Nach dem Baumaterial zumindest der zwölf Pfeiler, auf denen die Kuppel ruht - norwegischem Marmor - heisst die allgemein nur Marmorkirche. Etwa ein bis zweimal täglich finden Führungen zur Kuppelspitze statt, von wo aus man einen hervorragenden Blick auf den Nordteil Kopenhagens haben soll.

Entwurfszeichnung, von der Homepage der KircheManchmal liest man kompakt, die Kirche sei wie Amalienborg, seine zentraler Platz und große Teile des umliegenden Viertels Frederiksstad von Nicolai Eigtved, Hofarchitekt Frederiks V., entworfen worden. Tatsächlich ist die Geschichte aber länger und komplizierter. Eigtved begann tatsächlich 1740 mit dem Entwurf, 1749 legte Frederik V. den Grundstein. Allerdings starb Eigtved fünf Jahre nach Baubeginn. Der Franzose Nicolas-Henri Jardin trat an seine Stelle wie er auch Eigtveds Nachfolge als Leiter der Akademie der Künste übernahm. Der ursprüngliche Entwurf (links, entliehen von der Homepage der Kirche) sah allerdings deutlich breiter und höher aus als die heutige Kirche. Dass er nicht wie vorgesehen verwirklicht wurde, lag daran, dass bald durch Budgetkürzungen die Mittel für den Bau knapp wurden und schließlich der vom psychisch labilen Sohn und Nachfolger Frederiks V., Christian VII., als Leibarzt zum Geheimen Kabinettsminister gemachte de facto-Diktator (und Deutsche) Johann Friedrich Struensee 1770 die Mittel komplett strich. Die unvollendete Kirche wurde damit zur Bauruine, da auch nach Struensees Hinrichtung - die antiaufklärerisch-dänische Opposition um Ove Høegh-Guldberg hatte ihn wegen einer Affäre mit Königin Caroline-Mathilde gestürzt und nach Geheimprozess 1772 öffentlich köpfen lassen - neue Pläne des Jardin-Schülers Caspar Frederik Harsdorff keine bauliche Gestalt annahmen. Man hatte im Laufe der nächsten hundert Jahre viele Ideen für das Bauwerk, die Homepage der Kirche nennt Konzertsaal, Verfassungsdenkmal, Thorvaldsen-Museum und Gasspeicher, aber sie blieb eine romantische Ruine. In den 1870er Jahren schließlich erwarb der Privatbankier und Industrielle Carl Frederik Tietgen die Ruine und ließ sie nach realistischen Plänen des Historizisten Ferdinand Meldahl - seinerzeit ebenfalls Direktor der Kunstakademie - vollenden, so dass sie 1894 schließlich geweiht werden konnte. Meldahl schuf auch die heute so hervorstechende Kuppel, laut Baedeker im Stil des römischen Barock, dessen herausragendstes Beispiel der tatsächlich ein wenig ähnliche Peterdom ist. Verwendet wurde dabei allerdings nunmehr dänischer Sandstein.

Details:
Dänisch: Frederiks Kirke, Marmorkirken
Adresse: Frederiksgade 4, 1265 København K
Metro/S-tog: Kongens Nytorv
Öffnungszeiten: Mo.-Do. 10-17h (Mi. 10-18.30h), Fr-So 12-17h
Eintritt: frei
Homepage: http://www.marmorkirken.dk

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