sábado, 25 de abril de 2009
Zug, Fähre, Brücke: Fehmarn-Lolland
Die Logfiles erzählen mir, dass der zufällige Besucher dieses Blogs sich besonders für Brücken, insbesondere die über den Großen Belt interessiert. Heute werde ich daher - um Ihnen eine Alternative zu bieten - darlegen, wie man von Süden nach Kopenhagen gelangt, ohne dabei nur Straßen, Brücken und Tunnel zu benutzen: mit der Fähre.
Diese hier vorgestellte Verbindung ist die kürzeste nach Kopenhagen von den meisten Orten südlich Flensburgs. Sie verläuft von der Insel Fehmarn aus, die übrigens bis zum Beitritt der ostdeutschen Bundesländer die größte bundesdeutsche Insel war und nun hinter Rügen und Usedom Platz 3 belegt. Fehmarn liegt zwischen der Kieler und der Mecklenburger Bucht im südwestlichsten Teil der Ostsee, ziemlich genau 1.300 Meter vom europäischen Festland entfernt, mit dem es seit 1963 die Fehmarnsundbrücke verbindet. Nördlich von Fehmarn befindet sich die dänische Insel Lolland, die von Fehmarn durch 18,6 Kilometer Meer, den Fehmarnbelt, getrennt ist. Zwischen diesen beiden Inseln, genauer zwischen den Häfen von Puttgarden und Rødby (sprich: Röhbü) verkehren Fähren der Gesellschaft Scandlines. Auf einer der Fähren wurde das Foto oben gemacht.
Aus irgendwelchen Gründen gab es innerhalb der 18,6 Kilometer-Route früher Gebiete, in denen man sich weder in Deutschland noch in Dänemark befand, so dass man zollfrei einkaufen konnte, was besonders für Alkohol und Zigaretten vorteilhaft war (Benzin wurde nicht verkauft, denke ich), und daher sind die Fähren noch heute kleine Einkaufszentren mit Parkplätzen unten, Schnaps-, Tabak- und Parfüm-Läden und Food Courts oben. Vor einiger Zeit wurde soweit ich das verstehe die Möglichkeit des zollfreien Einkaufs abgeschafft, und heute scheint daher der Einkauf auf der Fähre vor allem für Dänen lohnend, solange sich das Schiff in deutschen Gewässern befindet, da sie auf dänisch einkaufen könne, aber zu deutschen Bedingungen, während in Dänemark die Steuern (besonders auf Alkohol) höher sind [dies ist keine juristische Information und es ist sehr gut möglich, dass ich es falsch verstanden habe, also im Zweifelsfall bitte per Kommentar richtigstellen]. Die Deutschen sieht man in erster Linie essen, am Frühstücksbuffet oder einem der beiden Cafés-Restaurants.
Die Fahrt dauert etwa 45 Minuten. Auf die Fähre kann man mit allen Sorten Kraftfahrzeugen (incl. Motorrad, Bus und Lastwagen), als Fußgänger, Radfahrer oder mit dem Zug (ICEs/ECs etc. von Berlin/Hamburg über Lübeck und den Fährbahnhof Puttgarden) gelangen. Die Züge und Autos fahren in die Fähre, alle Passagiere müssen aussteigen und dürfen die Garage erst kurz vor Ankunft in Rødbyhavn (oder in Puttgarden in der Gegenrichtung) verlassen.
Von dort nach Kopenhagen fährt man über diverse Inseln, die durch Brücken und Tunnel miteinander verbunden sind.
Dänemark und Deutschland planen, bis 2018 eine Brücke zwischen Fehmarn und Lolland zu errichten. Dann fielen, wie zuletzt zwischen Kopenhagen und Malmö, wohl die Fähren weg. Mehr dazu hier. Wer vorher keine Fähre benutzen will, muss über Flensburg und dann über Brücken über den kleinen Belt (nach Fünen), von dort über den Großen Belt (nach Seeland, gebührenpflichtig) fahren, von wo er nach Kopenhagen oder Lolland oder sonstwo gelangen kann (sogar nach Schweden).
Details:
Dänisch: Linien Rødby-Puttgarden
Adresse: Puttgarden/Rødbyhavn (das Unternehmen: Scandlines Danmark A/S, Dampfærgevej 10, 2100 København Ø)
Metro/S-tog: Fährbahnhof Puttgarden (DB) / Rødbyhavn (DSB)
Öffnungszeiten: siehe hier für die Fähre (en inglés desde Puttgarden), und für Züge hier (bahn.de)
Eintritt (einfache Fahrt): als Fußgänger 6 Euro, in Hochsaison 9 Euro; mit normalem PKW zu Normalzeiten 64 Euro, in der Hochsaison freitags bis sonntags 75 Euro (siehe Details und aktuelle Konditionen hier)
Homepage: http://www.scandlines.de
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